Menü
Christliches Krankenhaus
Quakenbrück
  • Körper und Seele verstehen.
    Verantwortungsvoll handeln.
Javascript ist deaktiviert. Dadurch ist die Funktionalität der Website stark eingeschränkt.

Behandlungsangebot der DBT-Tagesklinik am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück

Rahmenbedingungen:
Die Behandlung erfolgt tagesklinisch, d.h. montags bis freitags in der der Zeit von 8:00h – 16:00h. Abends, nachts und an den Wochenenden verbringen Patient*innen die Zeit in ihrem gewohnten, häuslichen Umfeld. Außerhalb der Tagesklinikzeiten ist für dringende Notfälle oder krisenartige Situationen der „Psychiater vom Dienst“ über die Telefonzentrale unseres Hauses erreichbar (T:05431-15-0).

Die Teilnahme am Gruppentherapieprogramm ist verpflichtend und setzt sich wie folgt zusammen:
Morgenrunde (8:30h) /Abschlussrunde (15:00h) täglich, 25min
In der Morgenrunde geht es um eine kurze Bilanz der am Vortag erreichten Tages- und Wochenziele, mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Ziele können reflektiert werden.  Formulierte Ziele sollen konkret, erreichbar und überprüfbar sein. (z.B. ungünstig: „Ich will besser schlafen“, günstiger: „Ich möchte mein Abendritual um 21:30h beginnen und um 22:30h zu Bett gehen).
Morgenpräsent: Im Wechsel bereiten Patient*Innen für die Mitpatient*Innen ein Morgenpräsent vor. Die kann ein Bild, ein Gedicht, ein Lied, eine Blume o.ä. sein, es sollte im Idealfall kostenfrei sein, ein kleinerer Geldbetrag darf aber auch ausgegeben werden.
In der Abschlussrunde geht es um eine kurze Bilanz des Tages in der Tagesklinik und die Befindlichkeitsabklärung vor der Heimfahrt  

Skills-Gruppe 2x wöchentlich 50 min
In der Skills-Gruppe geht es um das Erlernen von Kompetenzen im Umgang Gefühlen. Hierbei geht es um das Wahrnehmen und Erkennen von Gefühlen sowie deren Versorgung oder Regulation. Es werden „Skills“ zum Umgang mit „Hochstress“ vermittelt sowie Kompetenzen zum Erkennen und Regulieren der oftmals nur als Druck und Anspannung wahrgenommen tieferliegenden Gefühle und Bedürftigkeiten vermittelt.  
Alle Patient*Innen führen das „Fertigkeitenwochenprotokoll“, dieses wird gemeinsam ausgewertet, ebenso werden Skills-Hausaufgaben besprochen und auf evtl. Schwierigkeiten in der Umsetzung eingegangen.

Psychoedukationsgruppe 1x wöchentlich 50 min
In der Psychoedukationsgruppe geht es um die Wissensvermittlung zu seelischen Erkrankungen aber auch um den Erfahrungsaustausch der Patient*Innen untereinander. Neben vielen Themenvorschlägen von unserer Seite können auch Themenwünsche von Seiten der Patient*Innen aufgegriffen werden. Im Zentrum der Wissensvermittlung stehen die Krankheitsbilder der Borderline-Persönlichkeitsstörung, die PTBS, kPTBS, Angst und Depression sowie Essstörungen. Es werden Grundprinzipien der DBT-Behandlung sowie verschiedene Störungsmodelle vermittelt. Themen der Krankheitsbewältigung und soziale Folgen seelischer Erkrankungen gehören zu den möglichen Themen.

Training sozialer Kompetenzen 1x wöchentlich 50 min
In Rollenspielen wird anhand eigener Beispielsituationen, entsprechend der jeweiligen Zielsetzungen, geübt anderen Menschen eine Rückmeldung zu geben, um einen Gefallen zu bitten, Bitten abzuschlagen, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Es wird theoretisches Wissen zu sozial kompetentem Verhalten vermittelt und mit Hilfe von Rückmeldungen aus der Gruppe sowie dem Anschauen von Videoaufzeichnungen Hilfestellung gegeben, das Richtige Maß zwischen schüchterner Zurückhaltung und aggressiver Offensive zu finden. Im Verlauf der Gruppe sollte jede Patient*In einmal ein eigenes Thema einbringen. Die Videoauswertungen sind verpflichtend, da sie zentraler Bestandteil des Trainings sind.
Mentalisierungstraining 1x wöchentlich 50 min
Belastende Situationen im Umgang mit Misserfolg, Enttäuschung und Kränkung sind zentraler Bestandteil dieser Gruppe. Anhand eigener Beispielsituationen geht es darum ein besseres Verständnis für die eigenen Gedanken, Motive und Gefühle zu entwickeln, aber auch die Gedanken, Motive und Gefühle von Interaktionspartnern besser zu verstehen. Es sollten keine Situationen eingebracht werden, die Mitpatient*Innen oder Klinikmitarbeiter betreffen.

Achtsamkeitstraining und Wise-Mind täglich 15 min
Basierend auf Meditationstechniken des Buddhismus geht es um ein Training des konzentrierten „in dem Moment“ Seins. Neben der bewussten Wahrnehmung inneren und äußeren Erlebens geht es um die Entwicklung einer „nicht-wertenden“ Haltung.
„Wise-Mind-Übungen“ als Herzstück der Achtsamkeit, basieren auf der Annahme, dass jeder Mensch eine Weisheit oder Intuition in sich trägt, die für die Entwicklung der vier, im Buddhismus „erhabene Geisteshaltungen“ genannt (Liebevolle Güte, Mitgefühl, Mitfreude, Gelassenheit) nützlich ist.

Essbegleitung bis zu 4x täglich, 30min und 15 min 
Patient*Innen mit einer Essstörung als Nebendiagnose können in der Essbegleitung in der Einnahme regelmäßiger und ausreichender Mahlzeiten unterstützt werden. Hierbei werden die Mahlzeiten in einem zuvor therapeutisch empfohlenen Kalorienumfang unter Aufsicht eingenommen, um essgestörte Tendenzen zur Vermeidung bestimmter, meist hochkalorischer oder fettiger Lebensmittel zu verhindern. Es wird darauf geachtet, dass die Mahlzeiten in einem angemessenen Tempo, ohne einzusparen oder auszuwählen eingenommen werden. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit zwei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten pro Tag im Verlauf der Tagesklinikzeit unter Aufsicht einzunehmen. Bei bulimischem Verhalten werden die Patientint*Innen unterstützt ein Erbrechen nach den Mahlzeiten zu unterbinden. Bei untergewichtigen Patient*Innen wird eine Gewichtszunahme bis zu einem Mindest-BMI von 20 angestrebt. Patient*Innen in der Essbegleitung werden zweimal wöchentlich in Unterwäsche vor dem Frühstück gewogen.   
Selbsthilfegruppe 1x wöchentlich, 50 min
Die Themen der Bezugsgruppe werden von den Patient*Innen selbst festgelegt. Neben dem Erfahrungsaustausch über behandlungsrelevante Themen können Probleme in der Gruppe angesprochen und eigenverantwortlich Lösungen gesucht werden. Es können Aufgaben für den Klinikalltag verteilt werden. Darüber hinaus sollen für die Folgewoche Patient*Innen festgelegt werden, die im Training sozialer Kompetenz und Mentalisierungstraining ein Thema einbringen.

Herzraten-Variabilitäts-Training (HRV-Training) 4x wöchentlich, 50 min
Die „HRV“ ist ein Maß im Herzrhythmus an dem man seelischen Stress erkennen kann. Viele Menschen mit seelischen Erkrankungen haben eine reduzierte HRV. Dies geht mit einem erhöhten Risiko einher im Laufe des Lebens eine Herz-Kreislauferkrankung zu entwickeln. Dem wollen wir mit unserem HRV-Training entgegenwirken. Zu Beginn und am Ende der tagesklinischen Behandlung messen wir die HRV. Je nach persönlichen Vorlieben und aktuellen therapeutischen Kapazitäten, erhalten sie in Atemtherapie, Jacobsen Entspannung oder Walking-Gruppen die Möglichkeit ihre HRV zu trainieren und damit auch ihre körperliche Situation zu verbessern.

Teamvorstellung 1x in der zumeist 3. Behandlungswoche
Jede Patient*In stellt sich einmal zu Beginn der Behandlung im Therapeut*Innen Team vor. Hierbei werden die zentralen Problemfelder und Behandlungsziele mit Hilfe eines vorbereiteten Arbeitsblattes umrissen. Das therapeutische Team hat Gelegenheit Fragen zu stellen. In erster Linie geht es aber darum, dass die Behandler*Innen vorstellen, wie sie mit ihren Behandlungsangeboten die Patient*Innen in ihren individuellen Behandlungszielen unterstützen und fördern möchten. Im DBT fühlen sich alle Behandler*Innen gleichermaßen verantwortlich für den Fortschritt einer Patient*In, egal ob jemand Bezugstherapeut*In, Bezugspfleger*In ist oder nicht.

Einzeltherapie 2x wöchentlich, 50min
In der Einzeltherapie können individuelle Themen vertiefend und oftmals unter Herstellung biographischer Bezüge und Einordnung emotionaler Prägungen bearbeitet werden. Die Einzeltherapietermine können von Woche zu Woche variieren und müssen aus organisatorischen Gründen z.T. in Gruppentherapiezeiten liegen. Wir versuchen darauf zu achten, dass sich die Ausfälle in den Gruppen nach Möglichkeit im Verlauf auf verschiedene Gruppen verteilen.

Therapiestörendes Verhalten
Sollte es im Behandlungsverlauf zu krankheitsbedingtem problematischem Verhalten kommen bzw. zu Verstößen gegen Behandlungsvereinbarungen, sind sie gehalten dies offen anzusprechen. Für gewöhnlich wird dies im Rahmen sogenannter „Verhaltensanalysen“ bearbeitet. Im Einzelfall können unter therapeutischer Anleitung Mitpatient*Innen in einer „Großen Verhaltensanalyse“ zur Bearbeitung des Problems hinzugezogen werden. Ziel ist es solche Ereignisse therapeutisch nutzbar zu machen, ein tieferes Verständnis für die Ereignisse zu entwickeln, um gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. Im Ausnahmefällen behalten wir und die Möglichkeit zu einem „Time-out“ vor (zunächst befristete Pausierung der Behandlung) zur persönlichen Klärung der derzeitigen Veränderungsmöglichkeiten.

 

Dipl. Psych. Frauke Lühring

Dipl. Psych. Frauke Lühring
Psychologische Psychotherapeutin
Sektionsleiterin DBT-Tagesklinik/Zentrum für seelische Gesundheit

Curriculum Vitae (PDF) 

Kontakt:

Fon: 05431. 15-1743
(Anmeldung und Terminvereinbarung zum Vorgespräch über die Psychiatrische Institutsambulanz)

Mail: f.luehring(a)ckq-gmbh.de